Ich als Assistentin - das war schon besonders!

Ich war ja so aufgeregt… ich meine, ich kenne meine Cousine Sabrina bereits mein ganzes Leben, habe ich sie jedoch niemals öffentlich sprechen hören, nie habe ich sie während einer Redenabhaltung, während der Ausübung ihres heiß geliebten Jobs anhören können.

Und nun war es endlich soweit – ich darf sie begleiten zu einer Hochzeit, bei der sie zwei Menschen frei trauen wird.
Gesagt, getan – heute bin ich Sabrinas Assistentin. Auto einladen und ab zur Location. Aufbau, Sound-Check und dann ging’s los.

„Strawberrys, cherrys and an angel’s kiss in spring…“; Die Braut lief ein, die Hochzeitsgesellschaft setzte sich und Sabrina begann mit ihrer Rede. Jeder, der Sabrina kennt, weiß, dass allein ihre Erscheinung schon sehr viel her macht. Die blonde Mähne zu einem Halbdutt hochgesteckt, ein metallicfarbenes Kleid, ganz modern mit phantastischen Wesen bedruckt. Sehr gewagt und außergewöhnlich, wie ich fand, vielleicht nicht jedermanns Sache, jedoch erzählte Sabrina mir bei der Ankunft, dass ihre Schwiegermutter sie dahin bestärkte, dass das Kleid ausgezeichnet passen würde. Passend zum Stil des Tages, passend zum Geschmack des Paares und allem drum herum – und damit hatte sie definitiv recht, wie ich später bemerkte.

Ich hörte gespannt zu.

Ich muss vorab sagen, dass ich das Brautpaar nicht kannte. Vor der Trauung habe ich mich nur kurz vorgestellt und „Hallo“ gesagt, jedoch konnte ich mir die Kennenlerngeschichte des Brautpaares während der Rede bildlich sehr gut vorstellen und fühlte mich, obgleich ich lediglich als Außenstehende anwesend war, sehr verbunden. Ich war sehr entzückt von dieser doch sehr einzigartig lustigen Story – humorvolle Situationen, die mit Witz erwähnt wurden, entlockten allen Anwesenden, einschließlich mir, ein herzlichen Lachen.

Die keltischen Hochzeitsrituale, die Sabrina auf Wunsch der beiden, mit eingebaut hatte, beeindruckten mich sehr. Auch die ausgewählte Musik für die Rituale machten die Stimmung so wahrhaftig und fesselten einen an das Geschehen.

Diese gefühlvolle und authentische Erzählweise brachte bei vielen der anwesenden Gäste die Emotionen zum Vorschein. Hier und dort wurden Taschentücher gezückt, um Tränen aufzufangen, selbst bei mir.

Zum Ende hin kam eine ganz unbeschwerte Atmosphäre auf… es war vollbracht, der Druck und all die Aufregung des Brautpaares war verflogen und die Trauung wurde mit einem starken Applaus und herzlichen Glückwünschen zelebriert.

Ein wundervolles Erlebnis, ein berauschender Tag. Ich bin sehr gerne auch ein weiteres Mal dabei.

Von Herzen, Eure Katharina